Im Wald (Lexi & Lilja)

Ich ging etwas spazieren. Dabei ging ich vom Weg ab in den Wald hinein. Es war schon Abend und es war schon ziemlich dunkel. Aber für alle Fälle hatte ich eine Taschenlampe dabei. Ich ging also weiter in den Wald und hörte auf die parr Vögel, die noch sangen. Jetzt würde bestimmt niemand hier sein! Es war schön ruhig und ich entspannte mich. Leise summte ich vor mich hin, während ich immer tiefer in den Wald hinein ging.

Eigentlich dachte ich, ich wäre alleine.
Es war spät und dunkel und kein Mensch würde sich normalerweise um diese Uhrzeit in die Tiefen des Waldes trauen. Dachte ich jedenfalls.
Als ich das Knacken von Ästen unter unvorsichtigen Füßen hörte, drehte ich mich abrupt um.
Was um alles in der Welt macht ein Mensch hier im Wald?, schoss es mir durch den Kopf. Es war ein Mensch, das roch ich aus meilenweiter Entfernung.
Ich spürte meine Kehle, das leichte Brennen, das meinen Durst zeigte. Ich konzentrierte mich darauf, das meine Augen so normal wie möglich aussahen, und trat zum dem Mädchen mit den feuerroten Locken.
"Was machst du denn noch so spät allein im Wald?", fragte ich sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.

Ich erschrak etwas, als sie mich ansprach. "Das selbe könnte ich dich auch fragen!", sagte ich zu ihr. "Ich gehe gern spazieren. Vor allem Abends.", ich schenkte ihr ein freundliches lächeln. "Und für alle Fälle habe ich eine Taschenlampe dabei!", fügte ich hinzu. "Und du?", ich sah mir die junge Frau an. Sie sah nett aus. Nicht wie ein Vampir. Aber trotzdem sollte ich vorsichtig sein. Ich fühlte meine Kette mit Eisenkraut am Hals. Und im Notfall hatte ich Eisenkraut im Blut. Was soll da schon groß passieren? Ich sah ihr in die Augen.

Ja, das konnte sie..., nur war es für mich wesentlich ungefährlicher als für sie als schwacher Mensch.
"Ich mag die Ruhe des Waldes", erzählte ich ihr. Irgendwie stimmte das ja auch, nur war ich deswegen nicht her gekommen. Ich war hier, weil ich dieses ekelhafte, unnatürliche Tierblutdiätzeugs ausprobieren wollte, was Stefan da durchzog. Ich hätte wahrscheinlich schon längst ein Tier gefunden, wenn ich es ernsthaft versuchen würde, aber mein Kopf war noch dagegen, und mein totes Herz auch.
Die Hand des Mädchens huschte zu einer kleinen Kette an ihrem Hals.
Sie weiß Bescheid!
Diese kleine Geste kam mir vor, wie ein Schutz. Sie umfasste das kleine Teil, so wie andere abwehrend ihre Hände hoben. Vermutlich war es voll mit diesem ätzenden Eisenkraut.
"Eine schöne Kette hast du da", sagte ich. Meine Stimme war überaus freundlich und ich ließ meinen Blick neugierig darauf ruhen.

"Ähm. Danke.", antwortete ich ihr. Ist sie vieleicht doch ein Vampir? dachte ich. Naja. Vieleicht. Aber vieleicht bin ich nur ZU vorsichtig geworden! Nicht jeder, der meine Kette anschaut muss ein Vampir sein! "Ich bin übrigens Lilja.", sagte ich zu ihr. "Und wie heisst du?", ich schaute sie freundlich an. Dann sah ich mich um. Ich war ganz schön tief in den Wald hinein geraten. Aber egal. Dann schaute ich wieder die junge Frau an.

Ich lächelte. "Ich bin Lexi", stellte ich mich vor.
Sie ließ den Blick durch den Wald schweifen und ich konnte mir denken, was ihr in dem Moment durch den Kopf ging, was jedem Menschen durch den Kopf gegangen wäre.
"Wir sind ganz schön tief in den Wald gekommen,was?", sagte ich lachend und schaute ebenfalls ein wenig umher.

"Stimmt Lexi. Ziemlich tief. Ich bin neu hier. Würdest du mir bitte später den Weg nach draußen zeigen?", fragte ich sie. "Wie lange bist du schon hier in Mystic Falls?", ich sah, dass es doch recht schnell dunkel wurde. Deshalb holte ich meine Taschenlampe aus meiner kleinen Tasche und machte sie an. "Gleich ist es hier sowas von dunkel!", meinte ich.

"Ja klar", sagte ich. "Ich bin zwar auch relativ neu hier, aber wir finden schon den Weg raus"
Relativ neu war gut. Ich statte dieser hübschen kleinen Stadt alle paar Jahre mal einen Besuch ab, aber das konnte ich ihr ja schlecht erzählen.
Ich warf einen Blick nach oben, als sie erwähnte, dass es gleich ziemlich dunkel werden würde.
Ich konnte zwischen den Blättern kaum den Nachthimmel entdecken.
"Stimmt, vielleicht sollten wir uns ja jetzt schon auf den Weg machen?" Fragen sah ich sie an.
Mir machte es wenig aus, das es dunkel wurde, aber ich wollte ihr ja das Gefühl geben, ich wäre ein Mensch und Menschen blieben nicht sehr gerne dort wo es für sie zu gruselig wurde.

"Nein. Schon ok.", sagte ich. "Ich bin öfters allein Nachts in Wäldern unterwegs", sagte ich zu Lexi. "Sag mal, kennst du zufällig Stefan Salvatore? Er läuft des öfteren an dem Haus meiner Tante vorbei.", fragte ich sie. "Er ist ziemlich nett, finde ich.", fügte ich noch hinzu. Dann leuchtete ich durch den Wald, der mittlerweile Stockdunkel war. Es raschelte ein paar mal im Gebüsch und ich hörte noch andere, von mir nicht devinierbare Geräusche. Ok. Bei mir daheim ist der Wald nicht so gruselig! dachte ich und sagte zu Lexi "Weisst du was? Wir sollten uns doch schon mal auf den Weg machen!"

Achselzuckend nahm ich Liljas Antwort entgegen. Wenn sie nicht will...
"Klar, kenn ich Stefan, schon eine ganze Weile, ehrlich gesagt" Und wie lange ich ihn kenne
"Ja, er ist ziemlich nett", fügte ich mit einem Grinsen hinzu. Also hatte Stefans Zauber noch nicht nachgelassen. "Kennst du ihn persönlich?"
Lilja sah sich noch einmal kurz um und wollte dann doch gehen.
"Okay, dann hier lang", sagte ich grinsend und zeigte auf einen schmalen Trampelpfad, den ich hierher gefolgt war.

"Nein. Persönlich kenne ich ihn nicht so gut. Hab ihn nur öfters gesehen. Ich folgte Lexi auf einen kleinen Tampelpfad. "Sag mal, wie alt bist du eigentlich?", fragte ich sie. "Ich bin 20.", ich leuchtete mit meiner Taschenlampe auf den Weg. "Bist du mit Stefan befreundet?", wollte ic von Lexi wissen.

Das dachte ich mir, die wenigsten, die Stefan ansprachen, kannten ihn persönlich.
"Ich bin jetzt 17" Vom Aussehen jedenfalls, fügte ich in Gedanken hinzu. "Und ja, ich bin mit ihm befreundet. 'Ne ganze Weile sogar schon"
"Wie lange bist du denn schon in Mystic Falls?", fragte ich, um mal ein wenig vom Stefan-Thema abzukommen, während wir weiter dem kleinen Weg folgten.

"Seit ein paar Wochen.", beantwortete ich Lexi ihre Frage. Ich sah auf den Weg. Hinter uns raschelte es. Ich leuchtete schnell an die Stelle. Nichts. "Sorry. Hab gedacht, da war etwas.", entschuldigte ich mich. Dann leuchtete ich wieder auf den Weg. "Und was machst du heute noch so?", fragte ich sie. "Is ja schon spät.", fügte ich hinzu.

Auch ich hörte das Rascheln, dass Lilja die Taschenlampe rasch auf das Gebüsch richten ließ.
"Ist nichts, nur 'ne Feldmaus", erklärte ich ihr.
"Dann kennst du ja noch gar nicht so viele hier, was?"
Auf ihre Frage hin, was ich denn noch machen würde, überlegte ich eine Weile. Es war schwer zu sagen, was ich noch machen würde, was ich noch menschliches machen würde jedenfalls.
Ich zuckte leicht mit den Schultern, um ihr zu zeigen, dass ich mir da noch gar nicht so sicher war.
"Ich weiß nocht nicht", sagte ich bestärkend. "Hast du was vor?"

"Ich kenne fast niemanden hier. Nein.", antwortete ich Lexi. Ich sagte, als sie fragte, ob ich noch was vorhatte "Hm. Nein. Weiss noch nicht. Der Wald hier ist viel gruseliger als der in meiner alten Heimat.", sagte ich. Mit der Dunkelheit kam auch die Kälte. Ich zog meine leichte Jacke fester zu. "Kalt, was?", fragte ich.

Ich lachte leicht. "Ja, hier treibt sich manchmal echt gruseliges rum, aber nicht heute Nacht"
ich zwinkerte ihr zu. "Wo kommst du denn her? So kalt find ich es gar nicht, ich hab leider auch keine Jacke dabei", sagte ich, als Lilja ihre Jacke zu zog. Kälte, Wärme, was ist da schon unterschiedlich?, fragte ich mich selber.

"Ich komme aus Finnland. Aber ich fnde es schon etwas kalt.", ich wusste nicht, ob ich sie über die Vampire informieren sollte. Ich beschloss, sie zu warnen. "Ich hab gehört, hier treiben sich geährliche Wesen rum. An deiner Stelle wäre ich hier ziemlich vorsichtig.", ich fragte mich, ob sie meine Warnung ernst nehmen würde.

"Ist es in Finnland nicht viel kälter?", fragte ich sie scherzhaft.
Und bei ihrer Warnung hatte ich, was ich wollte. Sie wusste bescheid.
"Gefährliche Wesen? Du meinst, Bären, oder was?", fragte ich sie mit einem leichten naiven Unterton.

"Ich bin sehr kälte empfindlich.", sagte ich zu ihr. Und auf meine Warnung sagte sie "Gefährliche Wesen? Du meinst, Bären, oder was?" "Nicht direkt. Pass aber besser auf vor allem Abends. Wenn ich dir die Wahrheit sagen würde, würdest du mir nicht glauben." 100%ig nicht! fügte ich in Gedanken dazu.

Nicht direkt... Sie ist wenigstens clever genug, es nicht jedem auf die Nase zu binden.
"Ähm... okay, wenn du meinst", renkte ich ein. Als ob ich mich jemals vor irgendwem oder irgendetwas in Acht nehmen müsste.
Ich führte sie um eine Biegung. "Wir sind fast am Waldrand, ist gar nicht mal mehr soweit", erklärte ich ihr und deutete in eine Richtung schräg vor uns.

"Ok.", antwortete ich ihr. Sie scheint wirklich kein Vampir zu sein. meine Zweifel verschwanden. Ich ließ meinen Blick einige Zeit auf den Weg ruhen. Nach einer Weile sah ich wieder zu ihr. "Gehst du hier zur Schule?", fragte ich Lexi.

Für ein paar Momente schwieg sie und auch ich starrte den Weg vor mir an.
Dann sprach sie plötzlich wieder. "Jaa", sagte ich langsam. "Jaa, ich denke schon. Ich muss mich nur noch anmelden" Ich ließ ein fröhliches Lachen hören.
"Und was machst du? Ich denke, du gehst nicht mehr zur Schule, oder?"
Immer dieses ewige Hin und Her bei der Fragerei. Ich verstand noch nie, warum man das so machte, aber irgendwie gehörte das zum Smalltalk dazu.

"Nein. Ich arbeite in einem Café hier.", antwortete ich. Ich lachte. "Ich wäre ja lieber Sängerin geworden. Aber man soll ja das nehmen, was man kriegt. Ich hab vor einigen Jahren mal in ner Band gesungen. Wir waren noch in der Garagenphase. Naja. Und dann sind ein paar weggezogen und wir haben uns aufgelöst.", ich seufzte. "War eigentlich total cool. Und als was willst du arbeiten?"

Ahh, ein kleines Plappermäulchen, dachte ich belustigt. Lilja quatschte einfach drauf los und erzählte. Halb interessiert hörte ich zu und nickte ab und zu mal.
"Kann ich mir vorstellen", sagte ich, als sie meinte, das es total cool war. "Dann gründe doch einfach eine neue, hier gibts bestimmt einige die da mitmachen würden.
Naja, ich weiß noch nicht was ich machen will. Mal gucken, was die Zukunft bringt"
Ich kann gar nichts machen, ich werde ständig in diesem bescheuerten HighSchool-Alter feststecken..., dachte ich frustriert. Das war so ein Nachtteil, wenn man unsterblich war.
Ewig jung, ewig hübsch, ewig Schule.

"Ehrlich?", fragte ich, als Lexi sagte, dass hier bestimmt einige mitmachen würden. "Das wäre sicher cool.", ich lächelte. "Wirklich? Du hast keinen Traumjob? Gar nichts?", fragte ich. Ich grinste. "Sowas gibts?", ich sah mich nochmal um. Nur so zur vorsicht.